Bericht über Forschungs- und Entwicklungsprojekt erschienen

Bericht im Mitteilungsblatt der Unfallkasse Baden-Württemberg (UKBW) über Forschungs- und Entwicklungsprojekt zum lernförderlichen Möbeldesign.

Haasler, Bernd: Lernen und Arbeiten im Stehen. In: UKBW Reflektiert, Mitteilungsblatt der Unfallkasse Baden-Württemberg, Heft 01/2021, Stuttgart, Seite 22-23.

URL: https://www.ukbw.de/fileadmin/media/dokumente/service/Mitteilungsblatt/Reflektiert-1-2021.pdf

Gestaltung und Durchführung eines Workshops zur Lehrerfortbildung an der Max-Eyth-Schule BBS in Schiffdorf, am 04.10.2021

 „Berufsschule im erzwungenen Distanz-Setting durch die Pandemie - Diskussion didaktischer Erkenntnisse für die Zukunft“




Publikation zu Möbeldesign und Bildung

Gestaltung an der Schnittstelle Mensch-Möbel erfolgt unter verschiedenen Gesichtspunkten. In dieser Publikation, die auf einem Forschungs- und Entwicklungsprojekt basiert, wird im Kern thematisiert, welche Gestaltungsaspekte von Möbeln das Lernen unterstützen. Das Modewort "Lernförderlichkeit" wird hier an der Gestaltung von Möbeln (hier Tische) empirisch unterucht.

Download der Publikation: 

https://www.ibap.kit.edu/berufspaedagogik/2114_2128.php

Gutachter im Akkreditierungsverfahren des Studiengangs "Bachelor of Arts - Haupt- und Nebenfach Technik" an der Universität Erfurt

Externer Gutachter für die interne Akkreditierung im Februar 2021

Schule in Zeiten der Pandemie: Rückkehr zum "Normalbetrieb"?

11.02.2021

Präsenz-Schule: Romantische Überhöhung der Wirksamkeit
 

Jedes Jahr verlassen über 54.000 Schülerinnen und Schüler die allgemeinbildenden Schulen in
Deutschland ohne Schulabschluss (vgl. Bildung in Deutschland, 2020). Gezählt vor der Corona-
Pandemie. Schulende ohne Hauptschulabschluss. Ergebnis von Schulpflicht und Präsenzunterricht.
„Präsenzunterricht ist unersetzlich“ romantisiert Bundesbildungsministerin Karliczek (2020). Man
wolle nach Distanzunterricht und Wechselmodell schnell zurück zum Normalbetrieb. Normal? Alles
wird dann wieder gut? War es nie. Die Corona-Pandemie bringt gezwungenermaßen ein
Nachdenken über Schule und das Bildungswesen mit sich. Und das ist wirklich sehr gut, überfällig
und unausweichlich. Fünf Anmerkungen:
 

1. Die Zumessungen und Zuschreibungen, was Schulen alles leisten sollen und bewirken
können, sind völlig überhöht. Die Schule ist bestimmt nicht der Ort, an dem am
nachhaltigsten und effektivsten für das Leben gelernt wird. Die Menschheit lernt auch
außerhalb von Schulen vor allem durch Erfahrungen aus herausfordernden realen
Situationen. Etwas was Schuldidaktik schwerlich und nur höchst eingeschränkt bieten kann.

2. Viele sorgen sich gegenwärtig vorrangig um den Schulstoff. Entschlackung der Lehrpläne,
Streckung der Schuljahre und Anpassung des Stoffs an neue Zeiträume sind Schlagworte der
aktuellen Diskussionen. Lernen allein als Wissenstransfer zu verstehen, ist ein zentraler
Irrtum. Präsenz-Lernen in Schulen ist zuallererst ein sozialer Prozess. Das ist das zentrale
Alleinstellungsmerkmal von Schule und nicht die Aufdrängung anschließend abfragbaren
Schulwissens.

3. Ein trauriges Thema ist die Rolle der Lehrerinnen und Lehrer in der Zeit der Pandemie. Die
Gestaltung von Distanz- und Wechselunterricht gelingt höchst unterschiedlich. Besonders
auffällig sind die vielen verzweifelten Hilferufe der Lehrkräfte an Schulträger,
Kultusministerien und Schulverwaltung, wie man Online-Unterricht denn nun machen solle.
Unterricht trifft es genau nicht, was viele Lehrerinnen und Lehrer dann als Arrangement
bieten. Das Verschicken von eingescannten Aufgaben aus Schulbüchern und das
Einsammeln von Lückentext-Lösungen ist eben kein Unterricht.

4. Die eigenverantwortliche Gestaltung von Unterricht, das Arrangieren von Lehren und
Lernen ist aber genau die Aufgabe, die den akademisch gebildeten Lehrkräften zukommt.
Dafür haben sie an Universitäten Erziehungs- und Bildungswissenschaft und verschiedene
Fachdidaktiken studiert und anschließend einen schulpraktischen Vorbereitungsdienst
absolviert. Im Kernbereich der Didaktik (der Unterrichtsgestaltung) dann empört nach Hilfe
von Außen zu rufen, ist eine berufsständische Bankrotterklärung. Für die einzelnen
Lehrerinnen und Lehrer, aber vor allem für das System der Lehrerbildung. Der Deutsche
Bildungsrat beschrieb schon 1970, eine Kernaufgabe von Lehrerinnen und Lehrern, sei das
Innovieren. Sie sind Arrangeure und Ausgestalter der Zukunft des Bildungswesens. Sich in
didaktischen Fragen, wie der Gestaltung von Online-Settings, nicht selbst als Akteur zu
sehen, sondern nur als ausführender Lehrbeamter, ist ein grundlegender Fehler im
Selbstverständnis des Lehrerberufs.

5. Die Pandemie wäre auch die große Stunde des Beamtentums. Selten ist ja erklärbar, warum
Lehrer hoheitliche Aufgaben wahrnehmen und dafür verbeamtet werden müssen. In der
Ausnahmesituation Pandemie, ist genau der Krisenfall nun da. Streichung und Verschiebung
von Ferienzeiten, Einführung von Schichtsystemen, Wochenendangebote, temporäre
Mehrarbeit – alles Dinge, die man Beamten abverlangen könnte, wenn sich Verantwortliche
sowas trauen würden.