Lernen und Arbeiten in der Fabrik
- Ein Beitrag zur historischen berufsbildungs- und industriegeschichtlichen Forschung
Die Nordwolle-Fabrik in Delmenhorst (Niedersachsen), 1884 gegründet, entwickelte sich bis zum Konkurs 1981 zu einem der größten Textilbetriebe Europas. Kern des Unternehmens war die Erstellung von Vorprodukten für die Textilindustrie, indem aus Rohwolle Garne gefertigt wurden. Heute befindet sich im riesigen Komplex der ehemaligen Fabrik inmitten der Stadt das Fabrikmuseum Nordwolle, welches die Industriegeschichte vorrangig sozialgeschichtlich aufbereitet hat. Die vielen erhaltenen historischen Bauten sind zudem wichtige Zeugnisse prägender europäischer Fabrikarchitektur. Zeitweise waren 5000 Mitarbeiter in der Fabrik beschäftigt, die eine autonome „Stadt in der Stadt“ bildete. Die Mitarbeiterstruktur bildete vereinfacht eine dreischichtige Teilung: Auf der oberen Ebene lenkten die „Konzernherren“, Beamten und Ingenieure die Farbrik, während die wertschöpfende Arbeit, z. B. in Spinnerei, Kämmerei und Lager von den vielen, oft zugewanderten an- und ungelernten Arbeiterinnen und Arbeitern verrichtet wurde.

(Laufzeit: seit 2011)
Forschungsgruppe:
Sönke Ehmen
Hans-Hermann Precht
Bernd Haasler
Wissenschaftliche Begleitung und externe Evaluation eines europäischen Berufsbildungsprojektes
Das von der Europäischen Kommission geförderte Leonardo da Vinci Projekt „Entwicklung und Implementierung eines Personal Learning Environments im Forst und in der Baumpflege“ (Laufzeit 2009 bis 2011) wird pädagogisch begleitet und evaluiert.
Das von der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau in Heidelberg (LVG) koordinierte Projekt für den Baumpflegesektor wird von Partnern aus Deutschland, Frankreich, Belgien und Holland realisiert.
Berufspädagogische Fragen zum Lehren und Lernen mit EDV-gestützten Medien stehen im Zentrum der pädagogischen Beratung. Die formative Evaluation wird mit Hilfe einer schriftlichen Online-Befragung durchgeführt.